Die Vorteile eines Kondoms
- Ein Präservativ bietet für den Mann die einzige Möglichkeit, sich bei der Verhütung aktiv zu beteiligen.
- Bei der Verwendung eines Präservativs verteilt sich die Last der Verhütung partnerschaftlich.
- Präservative können einfach mit anderen Verhütungsmitteln wie Diaphragma oder mit natürlichen Methoden kombiniert werden.
- Kondome schützen vor sexuell übertragbaren Erkrankungen und Entzündungen wie Herpes-Viren oder Chlamydien.
- Die Benutzung eines Präservativs ist vollkommen unschädlich.
- Ein Kondom hat keinerlei Nebenwirkungen (es sein denn, es besteht eine Latex-Allergie).
- Präservative sind leicht erhältlich.
- Vor allem Grosspackungen Präservative sind relativ preiswert.
- Die Handhabung ist denkbar einfach.
- Wenn das Gefühl besteht, dass das Verhütungsmittel eventuell gerissen sein könnte, kann dies mit einem Blick auf das Reservoir kontrolliert werden.
- Die Kondombenutzung sorgt zusätzlich für ein normales, leicht säuerliches Scheidenmilieu bei der Frau.
- Präservative können unter Umständen einen frühzeitigen Samenerguss herauszögern.
Kondome zählen zu den beliebtesten Verhütungsmitteln. Sie sind in diversen Varianten, Geschmacksrichtungen, Farben sowie Grössen erhältlich. Das Präservativ verhindert, dass beim Geschlechtsverkehr Sperma in die Vagina gelangt. Kondome sind der einzig sichere Schutz vor HIV und weiteren sexuell übertragbaren Erkrankungen. Dazu zählt Syphilis, Gonorrhö, Human-Papilloma-Virus sowie Chlamydien. Bei der richtigen Anwendung schützen Kondome nicht nur vor Geschlechtskrankheiten, sondern ebenfalls vor ungewollten Schwangerschaften.
Das Kondom - eine weitreichende Geschichte
Die ersten eingehüllten Geschlechtsteile wurden bereits vor etwa 14.000 Jahren auf Höhlenmalereien in Frankreich entdeckt. Bei diversen Statuen aus den antiken Hochkulturen, beispielsweise altägyptische Götterstatuen, sind bekleidete Penisse deutlich erkennbar. Natürlich waren unsere Ur-Vorfahren nicht so weit, eine Art Kondom zu entwickeln, das vor Geschlechtskrankheiten und unerwünschten Schwangerschaften schützt. Dafür fehlte nicht nur die nötige Idee, sondern vor allem ein geeignetes Material.
Kondome wurden damals nicht beim Geschlechtsverkehr getragen. Viel mehr sollten die Penishüllen das Geschlechtsteil allgemein vor Erkrankungen schützen. Sie dienten als vorbeugende Massnahme vor Verletzungen im Kampf sowie vor bösen Geistern. Hauptsächlich wurden sie jedoch als Schmuck und Statussymbol getragen. Dennoch liessen wir die Penishüllen als Vorreiter des Kondoms gelten. Es handelte sich hierbei um ein Gedanke, der die Menschheit nicht mehr losgelassen hat.
König Minos von Kreta wird häufig als erster richtiger Kondombenutzer genannt. Eine griechische Sage behauptet, dass er seine Frau Pasiphae mit einem Kondom schützte, welches aus einer Ziegenblase hergestellt wurde. Sein zuerst vergossener Samen sollte wohl tödlich gewesen sein. Es wird angenommen, dass in der Antike immer wieder Tierblasen verwendet wurden, wenn auch lediglich zum Schutz vor jeglichen Geschlechtskrankheiten. Darüber hinaus wurde der Penis des Mannes immer wieder in Hüllen aus unterschiedlichen Materialien gekleidet, nur um die Standhaftigkeit des Mannes zu erhöhen. Insbesondere Leder, Blätter, Stroh sowie auch Metall kamen zum Einsatz.
Fakt ist, dass die Wirksamkeit als Verhütungsmittel hierbei begrenzt war. Eine flächendeckende Verbreitung fand zu der Zeit nicht statt. Zusätzlich wurden, vor allem für die Frauen, diverse Verhütungsmittel empfohlen. Dazu gehörten pflanzliche Stoffe, Blätter, diverse Öle sowie andere extravagante Mittel, wie Krokodilkot.
Aufschwung der Kondom-Idee im 16. Jahrhundert
Syphilis war damals als schrecken bringende Seuche bekannt, die wohl von Seefahrern verschleppt wurde. Auf eine intelligente Idee kam dann der italienische Mediziner Falloppio. Er entwickelte zum Schutz gegen Syphilis in Flüssigkeit getränkte Leinensäckchen für das Geschlechtsteil. Dies war der erste Startschuss für die Weiterentwicklung der Kondome. Sie galten jetzt nicht mehr nur als Schutz vor Geschlechtskrankheiten, sondern auch zur Empfängnisverhütung.
Kondome im 17. Jahrhundert
Ein englischer Hofarzt empfahl im 17. Jahrhundert eine Art Kondom aus Hammeldärmen. Damit ging der Mediziner als "Dr.Condom" in die Geschichte ein. Es weiss jedoch bis heute niemand genau, ob der Arzt tatsächlich diesen Namen hatte oder ob die Bezeichnung Kondom auf eine andere Geschichte zurückzuführen ist.
Kondome aus dem 18. Jahrhundert
Im 18. Jahrhundert war es Casanova, der sich als leidenschaftlicher Kondomnutzer einen Namen machte. Er verwendete die Liebeshüllen, die wohl aus Tierdarm bestanden, zum Vergnügen. Jetzt hatten Kondome definitiv eine Verbreitung gefunden. Allerdings wurden sie auch zu dem Zeitpunkt noch von Hand hergestellt und waren dementsprechend kostbar. Ein Kondom nach dem Gebrauch zu entsorgen, war damals noch undenkbar. Zwischendurch wurden sie immer wieder mal gereinigt und getrocknet. Mit einem Öl und Kleie wurden die Kondome wieder geschmeidig gemacht. Sofern es nötig war, wurden sie mit relativ haltbaren Materialien wie Knochenleim und Tierdarm repariert. Es gab bereits damals eine Luxusausführung des Kondoms. Diese waren mit Seide und Samt ausgestattet.
Der Durchbruch des Kondoms im 19. Jahrhundert
Charles Goodyear war der Entwickler des Verfahrens der Vulkanisation für den Pflanzensaft Kautschuk. Kautschuk-Latex wurde nun als elastisches und wasserdichtes Material verwendet. Im Jahr 1855 stellte der Entwickler das erste Gummi-Kondom vor. Im Jahr 1870 wurde es dann auf den Markt gebracht. Damit begann die Massenproduktion von Kondomen in Fabriken. Sie waren nicht nur qualitativ hochwertig, sondern vor allem deutlich preiswerter als zuvor. George Bernard Shaw, ein berühmter Schriftsteller, bezeichnete das Kondom als grösste Entwicklung des 19. Jahrhunderts.
Im Jahr 1912 gelang Julius Fromm eine weitere revolutionäre Erfindung. Bei der Herstellung des Kondoms tauchte er einen Glaskolben in die Lösung aus Latex. Das Fazit: Es gab sehr dünne Kondome mit Reservoir und ohne jegliche Naht. Nur kurze Zeit später wurden diese Kondome maschinell hergestellt.
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts haben sich Kondome als effektives Verhütungsmittel durchgesetzt. Es gibt kein weiteres Verhütungsmittel, dass vor Geschlechtskrankheiten und gleichzeitig vor unerwünschten Schwangerschaften schützt. In der heutigen Zeit ist die Sicherheit des Kondoms enorm hoch – vorausgesetzt, es wird korrekt angewendet. Der Grund dafür ist, dass sich Kondome heute vielzähligen Qualitätskontrollen unterziehen müssen. Sie liegen unter strengen gesetzlichen Vorgaben. Allein in Deutschland wurden im Jahr 2000 rund 200 Millionen Kondome verkauft.
Damit ist die Geschichte des Präservativs noch lange nicht zu Ende. Kondomhersteller auf der ganzen Welt arbeiten stetig an der Perfektion des Verhütungsmittels. Egal ob die Grösse des Präservativs, die Farbe, das Aroma, die Wandstärke oder die Oberflächenstruktur. Dieses Verhütungsmittel lässt kaum ein Bedürfnis aus und präsentiert sich in immer neuen Dimensionen für eine individuelle sowie schützende Erfüllung der Lust.
Der Umgang mit Kondomen
Präservative schützen lediglich dann wirksam gegen sexuell übertragbare Erkrankungen und ungewollten Schwangerschaften, wenn sie korrekt verwendet werden. In jeder Kondomverpackung befindet sich eine Gebrauchsanweisung. In dieser Anleitung wird die richtige Handhabe Schritt für Schritt erklärt.
Die Sicherheit eines Präservativs hängt stets von der korrekten Verwendung ab. Beim Herausnehmen des Kondoms aus der Verpackung, ist darauf zu achten, dass es nicht mit scharfen Fingernägeln oder anderen spitzen Gegenständen beschädigt wird. An jedem Präservativ befindet sich eine kleine Ausstülpung. Diese fungiert als Reservoir für die Samenflüssigkeit nach dem Samenerguss. Das Reservoir wird beim Aufsetzen auf den Penis zwischen Daumen und Zeigefinger festgehalten. Währenddessen wird das Präservativ mit der Innenseite auf das steife Geschlechtsteil aufgesetzt und abgerollt.
Achtung: Oftmals wird die Innen- und Aussenseite des Kondoms bei der Anwendung verwechselt. Das zusammengerollte Präservativ muss sich über das Glied ordentlich abrollen lassen. Sobald die Eichel aus Versehen mit der Aussenseite des Kondoms in Kontakt gekommen ist, sollte ein neues Kondom benutzt werden. Der Grund dafür ist, dass zu dem Zeitpunkt bereits Samenflüssigkeit herausgeflossen sein könnte. Das Verhütungsmittel sitzt erst dann richtig, wenn das Reservoir genug Platz für die Samenflüssigkeit bietet und sich keine Bläschen gebildet haben.
Nach dem Geschlechtsakt, beziehungsweise nach dem Samenerguss, sollte der Penis achtsam aus der Vagina herausgezogen werden. Das Präservativ sollte dabei mit den Fingern am Penis festgehalten werden. Nur so ist gewährleistet, dass es nicht bereits vorher abrutscht und sich in der Vagina entleert. Im Anschluss sollten Penis und Hände selbstverständlich gereinigt werden, da ansonsten Samenflüssigkeit daran haften könnte. Bei einer weiteren Berührung kann es dann zu einer Schwangerschaft kommen. Präservative dürfen auf keinen Fall ein zweites Mal verwendet werden. Nach dem Gebrauch gehört es in den Abfall. Ein Kondom darf nicht in der Toilette entsorgt werden. Manchmal wird das Anlegen des Präservativs von Paaren als störend empfunden. Hierbei lässt sich Abhilfe schaffen, in dem das Überziehen des Kondoms in das Vorspiel integriert wird. So wirkt es weniger als störende Unterbrechung und mehr als Ergänzung zum Liebesspiel.